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Rette Deine Seele und Du rettest deine Welt.

1964 - Die Generation „Update" denkt nach. Kolumne von agp

Kennst Du dieses Gefühl? Du hast etwas verlegt. Zum Beispiel einen Schlüssel.Du suchst und suchst und suchst. Du wirst fast „bekloppt“. Dort wo er immer liegt, liegt er nicht. Dort, wo er sonst liegen könnte, auch nicht. Du suchst und suchst. Innerlich fluchst Du und beschimpfst Dich und andere. Eigentlich bist du dir doch ganz sicher wo der Schlüssel liegen sollte. „Nix“. Kein Schlüssel. Du ergibst Dich. Du hast fast schon aufgegeben: Da ist er. Da liegt der Schlüssel vor deiner Nase und Du fasst Dir an den Kopf. „Oh, Mann"! - Klar! Die Erinnerung... - Genau dieses Gefühl, in diesem Moment. Erinnerst Du Dich? Kennst Du das?

Dieses Gefühl hat mich gerade dauerhaft beschlichen. Ein Gefühl, bei dem ich den dringenden Wunsch verspüre, mir mehrfach mit der flachen Hand vor die eigene Stirn zu hauen. Ich kann Dir noch nicht einmal sagen, wann es genau begann. Doch jetzt ist es eindeutig da. Dauerhaft. Beständig. Und ich denke wirklich: „Da hätt' ich ja schon eher d'rauf kommen können." Von was schreibe ich nun wirklich? Wofür steht der Schlüssel als Symbol? Ich schreibe von der Liebe! Ja, Du liest richtig, ich schreibe von der LIEBE! Ich war lange auf der Suche. Über fünfzig Jahre suchte ich. Ich suchte Antworten auf die Fragen meines Lebens, in der Hoffnung dadurch heil zu werden. Gesund und Glücklich. Vor allem aber frei. Und um die Suche für Dich gleich abzukürzen: Die Antwort auf alle Fragen des Lebens ist: Liebe! Ja, du liest richtig. LIEBE - klingt einfach, oder? Ist es auch. Denn eine so komplexe Schöpfung, deren Zusammenhänge so wundersam, göttlich geschaffen sind, kann im Grunde nur einfach sein. Einfach sein! Selbst jetzt noch, wo ich diese Zeilen schreibe, huscht mir ein breites, inneres Grinsen über mein Gesicht. Dabei lächle ich über mich selbst.Weil es so einfach ist, kann ich heute fast gar nicht mehr begreifen, warum es denn nicht immer leicht war? Nein, das stimmt nicht. In der Rückbetrachtung verstehe ich heute,warum es nicht immer leicht war. Aber eben erst heute. Vergleichbar mit einem zehntausend Teile Puzzle, dessen Karton verloren ging und ich deshalb nur noch eine vage Ahnung des Motivs hatte. Auf meinem Weg, oder besser auf meiner Suche, deckte ich systematisch Teil um Teil auf. Irgendwie fügen sich die Teile und Stück und Stück kommt die Erinnerung. Ein Bild lässt sich erahnen und gegen Ende ist es einfach, leicht und sonnenklar. Sonnenklar, welch schöne Metapher, es kommt Licht ins Dunkel und du durchschaust das Spiel des Lebens mit der schlichten Erkenntnis: Liebe ist tatsächlich die Antwort auf alle Fragen. Du denkst jetzt vielleicht:, So ein Quatsch!" - Das kann ich gut verstehen. Das hätte ich vor zwei Jahren auch noch gedacht. Jedoch habe ich zu dieser Zeit auch noch deutlich mehr Quatsch gedacht. Da dachte ich oft: “Ich bin ein Idiot, bin dumm, bin ...“. „Verdammt, ich habe Angst!", „Man, ich bin wütend!", „Das sind doch alles Idioten!" Ich dachte ernsthaft „kapieren, DIE denn gar nichts?" Und. Und. Und. Ich dachte und dachte und dachte. Oft unschönes über mich und natürlich über Dich. Die Anderen! Ich dachte auch, die Antworten auf Fragen kann ich nur erdenken. Somit hatte ich gut zu tun. Es gab undenklich vieles zu bedenken. Und ich denke schnell! Vor allem aber: - Viel. Je mehr ich meinen klugen Verstand einsetzte, desto, bunter wurde die „Knete in meinem Kopf". Auf fast alle Fragen und Probleme meiner Welt und meiner Wirklichkeit hatte ich schon eine Antwort gefunden. Aber es war kompliziert. Echt komplex. Eine Folge von wenn, dann, wenn, dann, wenn, dann... Kennst Du die „Lagrangedichte1“? So sah es in meinem Hirn aus. Ich war erschöpft vom denken. Ich hatte zwar auf alle meine Fragen, eine vermeintliche Antwort und damit Lösung gefunden, jedoch waren diese sehr kompliziert. Nur ich selbst und ganz wenige um mich herum verstanden meine bunte Knete. Ich konsultierte alle aktuellen und zugänglichen Wissenschaften. Erweiterte meine Antworten um Philosophie, alles kulturhistorische was greifbar und die verschiedenen Versionen der Menschheitsgeschichte wurden drauf gepackt. Die Psychologie und viele Religionen wurden in deren Essenz eingebaut. Es wurde komplexer und komplizierter. Erschwerend plagten mich Zweifel. Meine Spiritualität, die mich lange schon begleitet, brachte mich näher. Jedoch erlernte und angenommene Glaubenssätze hämmerten in meiner „Birne“. Die wenigsten davon waren dienlich. Das Gegenteil war der Fall. Spiritualität und „Business“ das passte nicht zusammen. Das ging nicht. Zumindest in meiner Welt. Jedoch kurz bevor ich meinte, aufgeben zu, müssen", erfuhr ich einen Moment der Stille. Ich erwischte mich, bei der Beobachtung meiner eigenen Gedanken. Warum auch immer, ich musste über mich selbst innerlich lachen. Ich habe mir zum ersten mal selbst einen Witz erzählt, den ich zuvor nicht kannte. Dies war so erheiternd, dass ich sogar laut loslachen wollte. Ich tat es. Es war befreiend. Es denkt mich also etwas, was meinem Verstand verborgen lag. Sonst könnte ich mir selbst ja keine Witze erzählen, die ich noch nicht kannte. Fortan fand ich Freude an der Gedankenbeobachtung. Ich nahm mir dafür Zeit. Dabei stellte ich verwundert fest: Ich denke und sage oft Worte, die ich gar nicht meine. Und ich meine oft nicht das was ich denke oder sage. Komisch, befand ich dies. Warum mache ich das? Auch in meinem Umfeld beobachtete ich dieses Phänomen. Warum machen wir das? Warum belügen wir uns selbst? Ich lernte die Momente der Ruhe und Stille zu nutzen um meine Gedanken weiter zu studieren. Ich kann Euch echt sagen, am Besten sollte man diesen Schritt auf dem Weg überspringen. Leider jedoch fand ich dafür noch kein Rezept. Also blieb mir nur beobachten, analysieren und sortieren. Mit etwas Übung erkannte ich unterschiedliche Stimmen in meiner Gedankenwelt. Eine davon war sehr sanft und eher leise. Sie flüsterte immer wieder:, Andreas, die Antwort ist einfach." Oder:, Es ist alles nur ein Spiel." Oder:, Warum machst Du es Dir nicht leicht?" und zuletzt:, Entscheide Dich!" Hä? Wie bitte? Einfach? Spiel? Entscheidung? Da brüllte dann eine laute, männliche Marktschreierstimme in mein Hirn:, So ein Quatsch, wenn es leicht wäre, wüssten wir es schon. Du hast doch keine Ahnung. Vor allem wüssten es dann andere (bessere) schon längst! Ein Spiel? Unfug. Spielen macht Spaß, aber das Leben, das ist kein Zuckerschlecken! Entscheidung, was bitte gibt es da zu entscheiden?" Diese Sätze habe ich jetzt recht nett formuliert. In Wirklichkeit, war diese Stimme oft brutal, vulgär und echt fies zu mir. Mein Hirn spielte Ping-Pong. Für. Wider. Gegen. Doch. Nein. Du musst. Du brauchst. Los mach. Mein Körper reagierte oft trotzig und zwang mich zur Ruhe. Es war zermürbend und erschöpfend. Und irgendwann, war ich des Denkens leid. Denken wollte ich jetzt verbieten. Ruhe! Meinen Gedanken war das egal. Unaufhörlich kramten Sie in meiner Vergangenheit herum und versuchen Vorausberechnungen für die Zukunft zu machen. Hin, her und wieder hin. Ohne wirkliche Ergebnisse. Meine Wirklichkeit und meine Welt wurde immer komplexer, komplizierter und blieb schwierig. Eines Tages erreichte mich dann ein Satz meiner Frau, Daniela: Wie fühlt es sich denn an?" fragt Sie. Wie jetzt? Was fühlt sich wie an? Gedanken? Wie bitte, soll sich eine Rechenaufgabe denn anfühlen? Eins und Eins ist Zwei. Basta. Das ist ein Ergebnis. Da gibt, ¬â„¢s nichts zu fühlen. So dachte ich. Dennoch hat mich Daniela inspiriert. Was kann es schon Schaden einfach mal nachzuschauen. Oder besser ausgedrückt: Nachzufühlen. Ich erweiterte nun, mein zur Gewohnheit gewordenes Spiel der Gedankenbeobachtung, um die Dimension: fühlen. Konkret: Wie fühlt sich ein Gedanke an? Wo sitzt das Gefühl? Was macht es? Woher kommt es? Mein Hirn war wieder beschäftigt und so ganz neben bei, nahm ich plötzlich meinen Körper war. Genial. Ich spürte jedes Zipperlein. Jeden Muskel, Gelenke, Innereien, Verspannungen, Verletzungen und, und, und. Man war da was los, in meinem Körper. Und was für ein geiles Werkzeug er ist. Mich überkam Anerkennung und gleichzeitig Demut. Irgendwie wurde mir bewusst: Fühlen ist tatsächlich ein guter Indikator zur Überprüfung von Gedanken. Worte fühlen sich tatsächlich unterschiedlich an, obwohl ich sie nicht sehen oder anfassen kann, sie riechen nicht und doch schmecken sie manchmal bitter, ein anderes mal süß. Irgendwie seltsam und enorm spannend, befand ich. Nun kam ich endlich weiter auf meiner Suche. Ich schulte nun meine Achtsamkeit und lernte meine ganze Gefühlswelt kennen. Angst und Enge. Wut und Hitze. Trauer und Druck. Aber auch Freude und Leichtigkeit. Lachen und weinen. Was ich damals noch nicht wusste. So ganz nebenbei, sozusagen als Nebenwirkung meiner empirischen, wissenschaftlichen Selbstbeobachtung, therapierte ich mich. Heute weiß ich auch wozu Gefühle da sind: Sie wollen einfach nur gefühlt UND wahrgenommen werden. Wie durch ein Wunder lösen sie sich danach immer wieder auf. Welch geniales Instrument, dachte ich mir und entdeckte für mich das Fühlen als die neue Kernkompetenz der heutigen Zeit. Vermutlich war es das schon immer. Nur hat mir das noch niemand gesagt. Nein, auch das ist nicht richtig. Ich war zu sehr mit denken beschäftigt, als dass mich die Botschaft je erreichen konnte. Und ich selbst hatte es schlichtweg vergessen. Nun öffnete sich für mich eine Tür und ich betrat eine erweiterte Wirklichkeit. Im Raum der Gefühle wird Dir dann rasch bewusst: Es gibt zwei Kategorien. Zwei Pole. Die Guten und die Bösen. Etwas fühlt sich gut und förderlich an. Anderes zieht Dich runter. Toll. Und nun? Nun weiß ich zwar ich fahre Achterbahn. Die Achterbahn des Lebens. Mal runter. Mal rauf. Mal scharf links. Mal sanft rechts. Warum aber? Warum ist das so? Was ist der Sinn? Und wieso einfach? Und welche Entscheidung soll ich nun treffen? Woher soll ich denn wissen, wann mein Rechner wieder das Bedürfnis verspürt neu zu starten um das Update Nummer 28.746 zu, fahren". Woher soll ich wissen, wann in meinem Leben welcher Virus ausbricht? Kann ich etwa Hellsehen? Wieder verfiel ich in das alte Muster: Nachdenken. Suchen. Nachdenken. Suchen. Endlosschleife. Mein Betriebssystem hat sich erneut, aufgehängt" und würgt nach Luft. Aber eines habe ich zwischenzeitlich gelernt: Es fühlt sich Scheiße an. Und immer wenn ich selbst in einer solchen Endlosschleife vom tiefen Fall bedroht wurde, erreichten mich Sätze, Worte von außen. Diesmal war es Thorsten, ein cleverer Bursche, mit der Botschaft: „Lass es!" Ich liebe knackige Anweisungen und besann mich darauf. Nicht denken, fühlen. Das hat mich mein Papa schon gelehrt:, Wer nicht hören will, muss fühlen! Er meinte dies zwar anders, jedoch ist die Aussage ganz brauchbar. Ich begann nun meine Gedanken in Gefühlsschubladen zu packen. Da gab es die schönen, förderlichen, konstruktiven Gedanken. Und es gab alle anderen. Hausputz im Hirn. Während ich Gedanken aussortierte, bereinigte, korrigierte überkam mich die Frage: Woher kommen all die Gedanken? ...to be continued ;-)

 

* Die Lagrange-Dichte (nach dem Mathematiker Joseph-Louis Lagrange) spielt in der theoretischen Physik eine Rolle bei der Betrachtung von Feldern und gilt als eine der kompliziertesten math. Formeln und dient als Zutat für die Gestaltung eines Universum

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